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Landesmuseum Württemberg

Das Landesmuseum Württemberg verfügt über eine der bedeutendsten Glassammlungen der Welt. Mit dem Erwerb der Glassammlung Ernesto Wolf zwischen 1991 und 2003 konnte das Museum seinen beachtlichen Bestand erweitern und wurde in die einzigartige Lage versetzt, die Entwicklung des Glases von den Anfängen in der Antike bis zur Gegenwart lückenlos auf durchweg höchstem Qualitätsniveau zu präsentieren.

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Der Sammler Ernesto Wolf (1918-2003) war gebürtiger Stuttgarter. Schon sein Vater, Alfred Wolf, hatte in den zwanziger Jahren begonnen, Glas zu sammeln. Freundschaftlich beraten von Gustav E. Pazaurek, dem damaligen Direktor des Landesgewerbemuseums, einem großen Glaskenner, hatte er die Basis für die heutige Sammlung gelegt.

Die Wirtschaftskrise und die Emigration der Familie Wolf nach Amerika setzten der Sammeltätigkeit vorübergehend ein Ende. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Ernesto Wolf die durch rechtzeitige Auslagerung gerettete Glassammlung seines Vaters zu mehren und systematisch auszubauen.

Sein untrüglicher Blick für Qualität ließ die Kollektion Wolf, die von den Glasanfängen in der Antike bis in die Zeit um 1800 reicht, zur bedeutendsten privaten Glassammlung der Welt werden. Mit Ausnahme der islamischen Gläser ist sie komplett in den Besitz des Landesmuseum Württemberg übergegangen.

Exponate
Im Gewölbe unter der Dürnitz des Alten Schlosses werden auf 470 Quadratmetern etwa 700 gläserne Kostbarkeiten aus der Zeit vom 16. Jahrhundert vor Christus bis um 1800 ausgestellt. Die ältesten Stücke reichen bis in die späte Bronzezeit zurück. Es handelt sich um Perlen und Amulette aus dem westasiatischen Raum sowie um ägyptische Gefäße, die von der ersten Hochblüte der Glasmacherkunst zeugen. Eine Vielzahl von zum Teil farbenprächtigen Gefäßen aus der hellenistischen und frührömischen Zeit gehörten zum Tafelluxus der Oberschicht. Die Erfindung der Glasmacherpfeife im 1. Jahrhundert vor Christus erlaubte die Herstellung neuartiger Gefäßtypen. Diese außerordentliche Formenvielfalt der römischen und byzantinischen Glaskunst wird in der Sammlung Wolf eindrucksvoll vor Augen geführt.

Glasobjekte vom Früh- bis Spätmittelalter bilden den Übergang zu den Gläsern der Neuzeit. Am Beginn der neuzeitlichen Glaskunst steht Venedig. Hier wurden die raffiniertesten Veredelungstechniken für Hohlgläser entwickelt. Den venezianischen Gläsern, einem Schwerpunkt der Sammlung, steht Nürnberg als frühes Zentrum der Glaskunst nördlich der Alpen gegenüber. Eine Vielzahl geschnittener und geschliffener Pokale macht die Besonderheiten der deutschen Kunstlandschaften im 17. und 18. Jahrhundert sichtbar. Die Niederlande sind mit feinen gerissenen und gestippten Kelchgläsern vertreten. Bemalte Becher der Biedermeierzeit und monumentale Vasen des Historismus beschließen den Überblick über vier Jahrtausende Glasgeschichte.

Ansprechperson
Dr. Astrid Fendt (Kuratorin Klassische und Provinzialrömische Archäologie, Antikes Glas)
Dr. Katharina Küster-Heise (Kuratorin Kunsthandwerk vonder Renaissance bis zum Biedermeier)
Dr. Maaike van Rijn (Kuratorin Kunsthandwerk und Design vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart)

Weitere Links
Google Arts & Culture-Story „Faszination Antikes Glas“:
artsandculture.google.com/story/FgVxR4tDzmzPSA
Google Arts & Culture-Story „Punktgenaue Kunst.
Diamantriss-Gläser von Renaissance bis Rokoko“:
artsandculture.google.com/story/KQVhNLsPnz-sSQ
Digitaler Gesamtkatalog der antiken Gläser in der Sammlung Ernesto Wolf:
swbexpo.bsz-bw.de/lmw/GlassammlungWolf/die_sammlung.htm

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